Für Anorexia Nervosa – auch online möglich
Die drei Behandlungsphasen des FBT
Phase 1:
In Phase 1 liegt der Fokus zunächst auf einer raschen Gewichtszunahme, um die körperliche Gesundheit zu stabilisieren. In dieser Phase übernehmen die Eltern die volle Verantwortung für die Ernährung ihres Kindes. Sie werden dabei unterstützt, ihr Vertrauen in die eigene Fähigkeit zurückzugewinnen, ihr Kind ausreichend zu ernähren und ihm Sicherheit beim Essen zu vermitteln.
Da Betroffene oft nicht selbst entscheiden können, was, wann und wie viel sie essen, übernehmen die Eltern diese Verantwortung. Körperliche Aktivität wird in dieser Phase stark eingeschränkt. Der Vorteil der ambulanten Durchführung liegt darin, dass die Behandlung im vertrauten Umfeld erfolgt und eine belastende Trennung – wie bei stationären Aufenthalten – vermieden wird.
Phase 2:
Wenn die Patientinnen und Patienten einen stabilen Gewichtszuwachs erreicht haben und weitgehend ohne Widerstand Nahrung aufnehmen, beginnt Phase 2. Schrittweise erhalten die Betroffenen mehr Eigenverantwortung für ihre Ernährung und erlangen altersgerechte Autonomie zurück. Dabei entscheiden sie unter elterlicher Aufsicht nach und nach selbst, welche Speisen und Mengen sie zu sich nehmen.
Phase 3:
In Phase 3 liegt der Fokus auf der Unterstützung der weiteren Entwicklung sowie der Begleitung der familiären Dynamik. In dieser Phase wird darauf geachtet, mögliche Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und Rückfällen entgegenzuwirken.
Vorteile des FBT
- Ein niederschwelliger Zugang zur Therapie
- Deutlich geringere Kosten als langfristige stationäre Aufenthalte
- Verbleib im gewohnten sozialen Umfeld
- Einbeziehung der Familie als zentrale Ressource
- Stärkung der Eltern im Umgang mit der Erkrankung
- Verbesserung der Kommunikation im häuslichen Umfeld
- Praktisches Anwenden erlernter Strategien im Alltag
- Die Therapie ist auch online möglich
Kriterien für eine Behandlung mit FBT
- Diagnose: Anorexia nervosa
- Gewicht: über der 3. BMI-Perzentile
- Alter: 10–18 Jahre
- Medizinische Abklärung vor Behandlungsbeginn
- Keine akute Suizidalität, keine akute Psychose